Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war zur Entlastung der innerstädtischen Brücken ein 
                            Neubau zwischen Johannstadt und der Äußeren Neustadt vorgesehen. Dieser sollte nach dem Generalbauplan der Stadt Desden von 1862 zugleich Teil des äußeren 
                            Environweges sein, einer geplanten Ringstraße, welche über Fetscherstraße und Stauffenbergallee führen und die bebaute Stadt von der offenen Landschaft abgrenzen 
                            sollte. Bis zur Jahrhundertwende wurden diese Planungen mehrfach modifiziert. Als Standort plante man seinerzeit den heutigen Thomas-Müntzer-Platz, welcher deshalb 
                            halbkreisförmig angelegt wurde und als Altstädter Brückenkopf dienen sollte. Bedingt durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden diese Vorhaben jedoch nicht weiter 
                            verfolgt. Erst zu DDR-Zeiten griff man die Idee wieder auf und nahm eine zusätzliche Elbquerung 1970 in den Generalverkehrsplan auf. 1978/79 wurde ein erster Entwurf vorgestellt, der eine achtspurige Fahrbahn und zwei 
                            monumentale Brückenköpfe vorsah. Nach weiteren Untersuchungen beschloss das Ministerium für Verkehrswesen der 
                            DDR 1988 den Neubau einer Elbbrücke am Waldschlösschen. Im Ergebnis eines Wettbewerbs stellte ein Planungsteam 
                            des Autobahnbau-Kombinates Dresden unter Leitung von Rudolf Kusche eine überarbeitete Planung für eine ca. 600 Meter lange Schrägseilbrücke vor (Bild)
                            . Bedingt durch die politische Wende kam es jedoch nicht mehr zum Baustart.
 Im Januar 1990 bestätigte die Dresdner Stadtverordnetenversammlung ein “Leitbild für die künftige Verkehrspolitik im 
                            Ballungsgebiet Dresden”. Auf dessen Basis erarbeitete man ein neues Verkehrskonzept, in welchem auch der Standort 
                            einer neuen Elbbrücke eine Rolle spielte. Neben der Elbquerung am Waldschlösschen wurden 1992-94 auch Alternativen 
                            am Thomas-Müntzer-Platz und zwischen Laubegast und Niederpoyritz, eine dritte Marienbrücke sowie ein Brückenbau 
                            zwischen Ostragehege und Erfurter Straße geprüft, letztlich jedoch verworfen. Am 15. August 1996 verabschiedete der 
                            Stadtrat mit deutlicher Mehrheit einen Beschluss zum Bau der Waldschlößchenbrücke. Eine Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren zugunsten eines alternativen Mehrbrückenkonzeptes scheiterte am Widerspruch des 
                            Oberbürgermeisters und des Regierungspräsidiums.  Im Ergebnis eines Wettbewerbs setzte sich das Projekt der Berliner Architekten Thomas Kolb und Henry Ripke durch. 
                            Dieses schlug einen gewaltigen Bogen über dem Fluss vor, welcher an beiden Ufern zugleich als Fußgängeraufgang dienen 
                            soll. Die neue Brücke erhielt Platz für vier Fahrspuren sowie separate Fuß- und Radwege an beiden Seiten. Auf eine 
                            ursprünglich vorgesehene Gleistrasse für die Straßenbahn wurde aus Kostengründen verzichtet. Auf Neustädter Seite 
                            sollte die Straße in einen Tunnel zur Stauffenbergallee münden, welcher über Rampen die Auffahrt zur Bautzner Straße 
                            ermöglicht. Am 29. November 2000 erfolgte durch Oberbürgermeister Herbert Wagner am Johannstädter Ufer der erste Spatenstich. Allerdings regte sich gegen den Brückenbau heftiger Widerstand, der auch nach mehrfachen Umplanungen des 
                            Ursprungsentwurfs nicht endete. Maßgeblich dazu bei trug 2004 die Verleihung des UNESCO-Welterbetitels für das Dresdner Elbtal. Nachdem die UNESCO erklärt hatte, dass Dresden diesen Titel im Fall eines Baus der 
                            Waldschlösschenbrücke wieder verlieren würde und Dresden im Juli 2006 auf die “Rote Liste” des bedrohten 
                            Weltkulturerbes setzte, entwickelte sich ein mehrjähriger juristischer Streit um den Bau. Obwohl sich im Februar 2005 
                            67,8 % der Dresdner in einem Bürgerentscheid für den Bau der Brücke ausgesprochen hatten, kamen nun erneut veränderte Entwürfe sowie die Idee eines Elbtunnels auf.   Im Juli 2006 stimmte der Stadtrat überraschend gegen einen Baubeginn, woraufhin 
                            das Regierungspräsidium diesen selbst anordnete. Umweltverbände klagten daraufhin wegen der drohenden Zerstörung des Lebensraumes geschützter Tier- und 
                            Pflanzenarten. Die im Elbtal vorkommende Fledermausart “Kleine Hufeisennase” wurde dabei zum Symbol des Widerstands gegen den Brückenbau. Dennoch wurde 
                            nach mehreren Gerichtsentscheidungen im November 2007 mit den Vorarbeiten begonnen. 2008-10 folgte der Bau der Anschlusstunnel auf Neustädter Seite, der 
                            Brückenpfeiler und die Montage des Hauptteils mit dem Brückenbogen. Dieser wurde am 19. Dezember 2010 mit Hilfe von Spezialtransportwagen und Pontons über den Fluss gezogen und an seinen Bestimmungsort verbracht 
                            (Foto). Im Anschluss erfolgten die weiteren Arbeiten an der Brücke und ihren Zufahrten. Die feierliche Einweihung der neuen Elbquerung erfolgte am 24. August 2013 im Rahmen eines großen Bürgerfestes.
 Fotos: Eröffnung der Waldschlösschenbrücke am 24. August 2013    |