Merbitz entstand im 10. Jahrhundert als slawischer Rundling und bestand 
                            ursprünglich aus nur drei Gehöften, die sich um einen Dorfteich gruppierten. Später kamen durch Erbteilungen weitere Bauernhöfe hinzu, wodurch sich die 
                            heutige Ortsstruktur herausbildete. In einer Schenkungsurkunde an das St.-Afra-Kloster in Meißen vom 24. Juli 1332 wurde Merbitz als “Merenwicz” erstmals erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich vom altsorbischen 
                            Personennamen Miran ab. 1378 gehörte Merbitz zum größeren Teil dem St.-Afra-Kloster, zum kleineren Teil der Dresdner Bürgerfamilie Busmann. Diese 
                            Zweiteilung des Ortes blieb bis ins 19. Jahrhundert bestehen und führte für die betroffenen Einwohner zu deutlichen Unterschieden bei der Besteuerung und den Dienstpflichten.
 
                            Die Zinsrechte der Familie Busmann in Merbitz kamen 1429 an das Dresdner Maternihospital, nachdem die Familie ein 
                            Vermächtnis zugunsten der wohltätigen Einrichtung veranlasst hatten. Die Besitzer der drei Güter waren von allen 
                            Frondiensten und der Geschosszahlung befreit, was wiederholt zu Auseinandersetzungen mit dem Eigentümer des 
                            größeren Dorfteils führte.  Diese 9 1/2 Hufen waren 1445 in den Besitz des auf Scharfenberg ansässigen Dietrich von 
                            Miltitz gelangt, der den Bewohnern neue Frondienste und Verpflichtungen auferlegte. Infolge finanzieller Probleme 
                            musste einer seiner Nachfolger 1580 Merbitz und sechs weitere Dörfer an den Kurfürsten verkaufen. Die Merbitzer Einwohner unterstanden nun direkt dem Amt Dresden, 
                            was sich für die Entwicklung des Ortes als sehr vorteilhaft erwies. Schrittweise wurden die verschiedenen Dienstpflichten nun durch Geldzahlungen abgelöst.  Haupterwerbszweig der Bewohner von Merbitz war neben der Landwirtschaft der 
                            Obst- und Weinanbau. Noch heute hat sich oberhalb des Zschonergrundes ein alter Bauernweinberg erhalten, der zu den ältesten Anlagen seiner Art im Dresdner 
                            Umland gehört. Das erhaltene Weinbergshäuschen mit Eingangsportal stammt von 1794. Zur Erweiterung der Anbauflächen ließen die Merbitzer Bauern seit dem 
                            17. Jahrhundert die Hänge des Zschonergrundes abholzen und mit Obstbäumen bepflanzen. Ein Erlass August des Starken aus dem Jahr 1700 förderte den Obstbau durch zahlreiche Neuanpflanzungen. 
 
                            1815 wurden sieben Güter des Ortes bei einem Brand zerstört, jedoch schon bald wieder aufgebaut. Zu den Bewohnern des Dorfes gehörte 1830 der aus Zwickau stammenden Pfarrer Karl Ernst Richter, der als Herausgeber der 
                            einzigen unabhängigen regierungskritischen Zeitung “Biene” zu den Wegbereitern der bürgerlichen Reformen in Sachsen 
                            gehörte. Richter nahm nach dem Verbot seiner Zeitung für einige Monate im Merbitzer Gut Nr. 2 Unterschlupf und 
                            wanderte 1837 nach Amerika aus. An seinen Aufenthalt erinnert eine Gedenktafel. Die von Richter mit angeregten 
                            Reformen führten bis 1852 zur Ablösung aller noch bestehenden Dienst- und Dienstersatzpflichten der Bewohner. 
                            Merbitz bildete nun eine selbstständige Landgemeinde, die von einem Gemeindevorstand verwaltet wurde. 1857 schloss sich der Ort der Schulgemeinde Brabschütz an, womit der Schulweg nach Briesnitz bzw. Podemus entfiel.  Auch unter den neuen Rahmenbedingungen blieb der Ort 
                            wichtige Obstbaugemeinde. Noch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg weilten alljährlich unzählige Erntehelfer aus ganz Deutschland in Merbitz und den umliegenden Dörfern, um hier bei der Kirschenernte zu 
                            helfen. Der Transport der Ware erfolgte meist per Leiterwagen ins Elbtal, wo das Obst dann mit Dampfschiff oder Eisenbahn in die Markthallen nach Dresden gebracht wurde. In der 
                            Baumblütezeit waren die Fluren rund um den Ort beliebtes Ausflugsziel der Dresdner, welche von hier auch einen herrlichen Fernblick über das Elbtal genießen konnten. Erst durch den 
                            Bau der Autobahn im Jahr 1935/36 wurden die landschaftlichen Reize beeinträchtigt.
 Foto: Blick von der Merbitzer Brücke in Richtung Stadt 
                            Merbitz wurde 1950 als Ortsteil nach Brabschütz eingemeindet, mit dem bereits zuvor enge Verbindungen bestanden. 1993 kam der Ort zur Gemeinde Mobschatz und wurde am 1. Januar 1999 Teil der 
                            Landeshauptstadt. Nach 1990 wurde am Ortsrand ein neues Gewerbegebiet erschlossen, in dem sich einige kleinere 
                            Unternehmen ansiedelten. Im alten Ortskern sind noch zahlreiche Bauernhöfe aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.  Gasthof Merbitz: Der Merbitzer Gasthof 
                            befindet sich abseits des Dorfkerns an der Straße nach Briesnitz und ist aus dem Reiheschank hervorgegangen. Das Gebäude entstand in heutiger Form 1848 für den Gastwirt und Gutsbesitzer Sohrmann und besitzt 
                            ein interessantes, farblich gestaltetes Eingangsportal. Um 1900 wurde der Gasthof umgebaut und erweitert, wobei sich 
                            unter den Dielenbalken ein vermutlich aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges stammendes Gewehr fand. Der Merbitzer Gasthof war vor dem Zweiten Weltkrieg wichtiger Versammlungsort regionaler Vereine, darunter des 1867 
                            gegründeten Landwirtschaftlichen Vereines für Merbitz und Umgegend. Nach 1990 wurde das Lokal geschlossen. Weiterführende Literatur und Quellen    |