Das Straßendorf  Leutewitz entstand vermutlich im 10. Jahrhundert und wurde 1071 
                            erstmals urkundlich als Ludiwice erwähnt. Der Name ist wahrscheinlich von einem slawischen Ortsgründer Lut abgeleitet. Nach Inbesitznahme der Region durch 
                            deutsche Siedler unterstand das Dorf dem Burgward Briesnitz und musste dem Meißner Domkapitel Geld und Getreidezins zahlen. Nach der Reformation gelangte 
                            Leutewitz 1559 mit weiteren ehemaligen Stiftsdörfern an das kurfürstliche Amt Dresden. Bis ins 19. Jahrhundert blieb der Ort ein unbedeutendes Bauerndorf, 
                            dessen Einwohner auch etwas Weinbau betrieben. 1827 zerstörte ein Großbrand einen Teil der Gehöfte, die danach in heutiger Form wiederaufgebaut wurden.
 1839 
                            wurde in Leutewitz auf einer durch den Bau des Tiefen Elbstollens entstandenen Abraumhalde eine bis heute erhaltene Windmühle errichtet. Die 1844 an dieser Mühle eröffnete Gastwirtschaft machte den Ort zum Ausflugsziel. 
                            Außerdem wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts Teile der Gemeindeflur durch die Lehmgruben einiger Ziegeleien und 
                            einige Plänersteinbrüche eingenommen. Weitere Flächen nutzten die hier gegründeten Handelsgärtnereien, die um 1900 
                            wichtigster Erwerbszweig der Bewohner waren. 1876 hatte die zur Briesnitzer Kirche gehörende Gemeinde gemeinsam 
                            mit den Nachbarorten Ockerwitz und Omsewitz ein eigenes Schulhaus errichtet. Kirchlich gehörte Leutewitz seit 1897 zur Cottaer Parochie. Foto: Blick zur Leutewitzer Windmühle um 1910
                            Um 1900 setzte auch in Leutewitz eine zunehmende Bautätigkeit ein, die zur Entstehung neuer Wohngebäude an der 
                            Wilhelm-Müller- und Droste-Hülshoff-Straße führte. Im gleichen Jahr wurde eine Straßenbahnlinie eingeweiht. 1906 erwarb die Stadt Dresden einen Teil der Leutewitzer Flur, um hier den  Leutewitzer Volkspark anzulegen. Zwischen 1925 
                            und 1939 wurden die verbliebenen Freiflächen zwischen Park und altem Dorfkern mit Kleinhaussiedlungen bebaut. 
                            Bereits am 1. April 1921 war der Ort nach Dresden eingemeindet worden. Im Dorfkern sind noch zahlreiche historische Bauernhöfe erhalten geblieben, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen.  Schulen in Leutewitz:  Da Leutewitz von alters her zur Briesnitzer Kirche gehörte, besuchten auch die 
                            Kinder des Ortes die dortige Schule. Erst 1876 entschloss sich die Gemeinde zur Gründung eines Schulverbandes, zu dem auch die Nachbarorte Ockerwitz, 
                            Omsewitz und Burgstädtel gehörten. Zuvor fand der Unterricht zeitweise in einem Wohnhaus im Omsewitzer Grund statt. Im gleichen Jahr entstand ein eigenes 
                            Schulhaus an der Warthaer Straße 60, welches 1911 aufgestockt und erweitert wurde. Zwischen 1920 und 1945 als 75. Volksschule genutzt, ist das Gebäude 
                            heute Domizil der 75. Grundschule. 2009/10 wurde diese komplett modernisiert. Auf dem Schulhof erinnert eine Lutherlinde an die Jubelfeiern zu Martin Luthers 400. Geburtstag im Jahr 1883.
 Leutewitzer Windmühle:  Die Mühle 
                            wurde 1839 für Johann Gottlieb Pietzsch auf einem künstlichen Schuttkegel gebaut, der durch den Aufschluss des 5. Lichtlochs des Tiefen Elbstollens entstanden war. 
                            Dieser Stollen gehört zu den größten technischen Meisterleistungen des sächsischen Bergbaus und diente der Grubenentwässerung des Wurgwitz - Zauckeroder Kohlenreviers. 
                            Wenig später richtete Pietzsch in seiner Mühle einen Most- und Weinschank ein, den er im Nebenerwerb betrieb. Dieser entwickelte sich schon bald zu einem beliebten Ausflugsziel, 
                            nicht zuletzt durch den angeschlossenen Weinberg, dessen Erträge an Ort und Stelle gekeltert und verkauft wurden. 1844 erwarb Wilhelm Felgentreff die 
                            Turmholländer-Windmühle mit dem umgebenden Grundstück und errichtete hier eine Gaststätte. Dafür entstanden einige Nebengebäude und ein schattiger Biergarten. Zeitweise 
                            fanden in der Gastwirtschaft sogar Tanzveranstaltungen statt. Der Erfolg des Unternehmens und die zunehmende Konkurrenz moderner Großmühlen führten 1914 zur Einstellung des Mahlbetriebs. 
 
                            Die Leutewitzer Windmühle, von wechselnden Eigentümern mehrfach rekonstruiert, ist bis heute als technisches Denkmal 
                            erhalten. Eine grundlegende Umgestaltung des Areals erfolgte 1983/84 im Rahmen eines Jugendobjektes, welches die 
                            Mühle zu einem Freizeitzentrum der Jugendlichen de Umgebung machen wollte. Dabei entstanden u.a. die Terrasse und 
                            eine neue Zufahrtsrampe. Die im Inneren der Mühle eingerichtete historische Gaststätte hat nach längerer Schließzeit seit 
                            Herbst 2003 wieder geöffnet. Eine umfassende Instandsetzung einschließlich der Erneuerung der Mühlenflügel erfolgte 2008. Bekannt wurde die Windmühle auch durch eine Sammlung von Mühlengeschichten, die ein Nachkomme des 
                            früheren Mühlenbesitzers Felgentreff 1914 unter dem Titel “Der Windmüller von Leutewitz” veröffentlichte.  Weiterführende Literatur und Quellen 
                            
                                
                                    
                                        
                                            
                                                Literatur zu Leutewitz und anderen Stadtteilen finden Sie auch hier:  | 
                                             
                                         
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